Anfang dieses Jahres kam es endlich zur Waffenruhe zwischen den Rebellen und den Streitkräften des netten Königs von Nepal. Vorrausgegangen waren sieben blutigste Jahre "Bürgerkrieg". Der schäbige König nutzte die Situation, um einen Ausnahmezustand auszurufen und so die noch junge Demokratie auszuhebeln.

Nepal ist ein wundervolles Land. Im Schatten der höchsten Berge der Welt lebt ein Volk, welches zwar sehr arm an materiellen Dingen ist, aber reicher an Kultur und Geist als die meisten Mitteleuropäer. Ich war im Feb. 2002 dort (unten ein paar Bilder). Ich erlebte eigentlich durchwegs freundliche, offene (bei politischen Themen allerdings vorsichtige) und friedliche Menschen. Die Rebellen luden in einem offenen Brief Touristen sogar ein, auch die Gebiete zu besuchen, die unter ihrer Kontrolle standen. Tatsächlich wurde in all den Jahren des "Bürgerkriegs" bis heute nicht ein Tourist verletzt.

Der König torpedierte immer wieder die Friedensgespräche. Der Ausnahmezustand, der ihm praktisch diktatorische Vollmachten gab, bleibt auch nach einem halben Jahr bestehen.

Und jetzt? Der Waffenstillstand wurde vorgestern beendet. Fuck! Es fliesst wieder Blut. <-- Via nepalnews

(Kinostart 04.09) ist eine Komödie über eine Bank. Und über die Leute die da arbeiten. Einen echten Hauptdarsteller gibt es nicht, vielmehr sind es ca. 4 parallel erzählte Einzelgeschichten, die ihren Schnittpunkt in eben dieser Bank finden.

Das Konzept ansich, also mehrere Handlungsstränge nebeneinander, die sich irgendwann treffen, hat sehr viel Potential. Andererseits ist es aber auch eine grosse Herausforderung für Filmemacher. Wenn es gelingt, in der begrenzten Zeit eines Kinofilms alle Éinzelgeschichten plastisch genug zu erzählen und sinnvoll zusammenlaufen zu lassen, dann können solche Meisterwerke wie Robert Altmann´s "Short cuts" entstehen.

Das vielzitierte Timing, welches in einem solchen Film eine besonders hohe Bedeutung hat, ist gut. Genau in den richtigen Momenten wird von der einen Geschichte zur anderen geswitched, so dass der Zuschauer weiter gespannt auf den weiteren Verlauf des Films bleibt.

Das Hauptmotiv einer Komödie ist allerdings der Humor. In "Abgezockt" gelingt dieser nicht. Er beschränkt sich in "abgezockt" fast ausschliesslich in mittelmässigem slapstick. Nur die typischen John Cleese Einlagen fand ich wirklich komisch.

Fazit: Ein mutiges Konzept für eine Komödie, allerdings ziemlich unbefriedigend umgesetzt. Obwohl: Nicht ganz unbefriedigend. Weil: Fräulein Cook lässt in diesem Film erahnen, dass da eine vielversprechende und nett aussehende Schauspielerin auf uns zukommt.

Die Frau pixelkittie ist albern. Aber eigentlich keine schlechte Idee. Ich glaub, ich bau mal ein Fremdenzimmer mit an.

Vielleicht mal ein paar Tage Urlaub machen hier? Ruhige Lage, dennoch zentral. Nur 15 euros / Nacht. Aber ohne Frühstück. Oder auch für Leute, die mal eben schnell mit der Büro-Affäre in der Mittagspause ungestört sein wollen. 5 euro / Stunde. Keine peinlichen Fragen und äusserste Diskretsion garantiert! Getränke sind selbst mit zu bringen.

in Leipzig, ist DIE Computerspiel-Messe in Deutschland. Während die e3 in USA und Ableger in GB langsam den Bach runtergehen boomt hier scheinbar der Markt für Computerspiele.

Man sollte da allerdings nur hingehen, wenn man gerne angeschrieen wird. Unglaublich, welche Methoden die Aussteller anwendeten, um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Die beliebteste Methode: Einem Menschen, der lieber eigentlich drill-instructor der marines geworden wär ein Mikrofon in die Hand drücken. Und dann die versammelten halbtauben Kiddies immer und immer wieder den Firmen- bzw. Produktnamen bölken zu lassen.

Das Schlimmste: Es funktioniert! Die Kiddies schreien sich die Seele aus dem Leib ("EIDOSEIDOS", "(n)GAGE(n)GAGE", "oléoléééé TELEKOOOM"). Dafür bekommen die Kids dann aber auch Merchandize Zeug an den Kopf geballert, auf das sie nun für lau Reklamelaufen.

Die games (also das, worauf es eigentlich ankam) glänzten vor allem durch Einfallslosigkeit. Okay, hier und da eine hübsch anzuschauende Umsetzung eines alten Konzepts. Wirkliche Innovation war fast ebenso selten zu Entdecken wie echter Fortschritt in der Grafik. Man scheint sich darauf verständigt zu haben, bestehende game-engines zu nutzen und mit diesen construction-sets die gleichen Spiele nur noch anders aussehen zu lassen.

Macht ja nix, man muss die Hauptzielgruppe blos laut genug anschreien, dann machen die schon was man will: Habenwollen und kaufen.

Naja, ganz so schlimm wars dann aber doch nicht auf der gc. Die Atarigirls haben einiges wieder wettgemacht :-)

(Kinostart 28.08) So heisst der neue Film mit Bruce Willis.

Bruce Willis im Soldatenkluft. Da hab ich zuerst mal ein action-Hammer erwartet. Aber das er auch ganz anders kann, hat er ja nicht zuletzt in "6 sense" bewiesen.

Der Film ist ein Kriegsfilm. Diesmal Handlungsort: Afrika (aussergewöhnlich für einen Kriegsfilm). Ein trauriger Film. Nicht nur wegen der tragischen Geschichte und dem noch tragerischem Hintergrund. "Afrika, Gott hat dich schon lange verlassen". Wie wahr.

Traurig aber auch die Umsetzung im Film. Die Charaktere beschränken sich fast ausnahmslos aufs bedrückt gucken (die Guten) oder böse dreinblicken (die Anderen). Man merkt dem Film an, dass die Macher mehr aus dem Plot machen wollten. Verzweifelt klauen sie daher aus all den anderen Kriegsfilmen. Vor allem Vietnamfilmen. Also flugs mal eine Dorfüberfall-Szene eingebaut, mit viel Blut und Grausamkeit. Und die obligatorische Luftunterstützung, die wie immer sehr spät kommt.

Spannungsbögen geschickt zu Stricken scheint den Machern ausserdem fremd zu sein. Immer vorhersehbar und immer platt. Bruce Willis Darstellerqualitäten bleiben bei einer solch eindiminsional angelegten Figur gleich mit auf der Strecke.

Fazit: Aussergewöhnlicher und längst überfälliger Handlungsort, aber ansonsten: Schon zigmal (besser gemacht) gesehen.