Himmel, wieder mal hardcore-trash-tv. Das low end Format geht in die nächste Runde. Und diesmal für ein gottverdammt langes und peinliches Jahr.

Ich habe natürlich nie etwas davon gesehen, aber einen gewissen Reiz hatten die vergangenen Episoden von bb. Für Hobbysoziologen und Voyeuristen wurde bisweilen einiges geboten. Die neue Staffel wendet sich anscheinend hauptsächlich an letztere Zielgruppe.

Die letzte Staffel hab ich auszugsweise hauptsächlich spät nachts, nach der Spätschicht, auf tele5 gesehen (wenn ich bb jemals gesehen hätte). Da läuft der Nachtfalke. Und in diesem Rahmen wird vom Schweden und vom Jochen die ganze Klamotte allnächtlich auf die Schüppe genommen. Falls die beiden an ihre alte Form anknüpfen können, dann ist nachts tele5 demnächst wieder unterhaltsamer als das Betrachten der Raufasertapete. rtl2 gehört trotzdem gelöscht.

Meine Fresse, sehr pietätsvoll find ich die Internet-Todesanzeigen nun nicht grad. Interessant allerdings: So richtig viel gestorben wird nur in Niedersachsen und Berlin. Und dem Herrn Alex Schön gebührt post mortem der Preis fürs am weitesten verbreitete Sterben.

Man frägt sich allerdings angesichts der tv-Bilder: Woher kommt blos die Kohle für die schicken Uniformen und die Knarren der "Rebellen"? Ach, egal, Hauptsache dieser schreckliche Aristide ist weg. Scheiss drauf, das dieser Präsident unter uno Aufsicht demokratisch gewählt wurde. Scheiss auf die Leichen auf den Strassen, scheiss auf die Plünderungen. Hurra schreien ist jetzt angesagt, da muss man sich nicht an Kleinigkeiten aufhalten.

Haiti ist zwar ähnlich auf dem Globus positioniert wie all die anderen Karibikträume. Aufgrund der radikalen Abholzung der wertvollen Tropengewächse im Laufe der letzten Jahrhunderte verlor der ehemals äusserst fruchtbare Boden Haitis den Halt. Der Mutterboden wurde durch die dort gewöhnlich ausgiebigen Regenfälle ins Meer gespühlt. Haiti ist kahl. Haiti ist eines der ärmsten Länder der Erde.

Haiti ist aber auch wegen seine geographischen Lage interessant als Zwischenstopp von Süd- nach Nordamerika. Eigentlich alle Karibikinseln sind bekannt als Transitland für Kokain. Die Ausrüstung der "Rebellen" kostet wohl fast soviel wie das mehrfache des Brutto-Inlandsprodukt. Ein Schelm, der da Böses vermutet. Oder eine Parallele zu den "Freiheitskämpfern" im Kosovo (link: Die Finanzierung der UCK).

Nebenbei: Im Kosovo-Konflikt warnten Sicherheitsexperten vor zigtausenden, die ihr Land Richtung Westen verlassen würden, sollte der Konflikt anhalten. Die Innenminister Europas hielten das damals nicht für Erstrebenswert. Im aktuellen Konflikt auf Haiti drohte ein Massenexodus, diesmal Richtung USA. Diese Aussicht fanden die Sicherheitsexperten um Bush ebenso wenig erstrebenswert. Scheiss auf die Leichen auf den Strassen.

Zu diesem Schluss kann man nach dem Besuch auf dieser und dieser engagierten I-Netz Seite kommen.

Die Tatsache, dass es freenet bisher noch nicht gelungen ist, diese Seiten wegen übler Nachrede etc. zu sperren beweist, das die erhobenen Vorwürfe ausreichend belegt sind. Falls Sie Kunde bei freenet sind, können Sie diese beiden Seiten möglicherweise nicht aufrufen, sagt heise. Für mich ist das sperren kritischer sites ein weiterer Hinweis für Betrug.