(Kinostart 04.09) ist eine Komödie über eine Bank. Und über die Leute die da arbeiten. Einen echten Hauptdarsteller gibt es nicht, vielmehr sind es ca. 4 parallel erzählte Einzelgeschichten, die ihren Schnittpunkt in eben dieser Bank finden.

Das Konzept ansich, also mehrere Handlungsstränge nebeneinander, die sich irgendwann treffen, hat sehr viel Potential. Andererseits ist es aber auch eine grosse Herausforderung für Filmemacher. Wenn es gelingt, in der begrenzten Zeit eines Kinofilms alle Éinzelgeschichten plastisch genug zu erzählen und sinnvoll zusammenlaufen zu lassen, dann können solche Meisterwerke wie Robert Altmann´s "Short cuts" entstehen.

Das vielzitierte Timing, welches in einem solchen Film eine besonders hohe Bedeutung hat, ist gut. Genau in den richtigen Momenten wird von der einen Geschichte zur anderen geswitched, so dass der Zuschauer weiter gespannt auf den weiteren Verlauf des Films bleibt.

Das Hauptmotiv einer Komödie ist allerdings der Humor. In "Abgezockt" gelingt dieser nicht. Er beschränkt sich in "abgezockt" fast ausschliesslich in mittelmässigem slapstick. Nur die typischen John Cleese Einlagen fand ich wirklich komisch.

Fazit: Ein mutiges Konzept für eine Komödie, allerdings ziemlich unbefriedigend umgesetzt. Obwohl: Nicht ganz unbefriedigend. Weil: Fräulein Cook lässt in diesem Film erahnen, dass da eine vielversprechende und nett aussehende Schauspielerin auf uns zukommt.

(Kinostart 28.08) So heisst der neue Film mit Bruce Willis.

Bruce Willis im Soldatenkluft. Da hab ich zuerst mal ein action-Hammer erwartet. Aber das er auch ganz anders kann, hat er ja nicht zuletzt in "6 sense" bewiesen.

Der Film ist ein Kriegsfilm. Diesmal Handlungsort: Afrika (aussergewöhnlich für einen Kriegsfilm). Ein trauriger Film. Nicht nur wegen der tragischen Geschichte und dem noch tragerischem Hintergrund. "Afrika, Gott hat dich schon lange verlassen". Wie wahr.

Traurig aber auch die Umsetzung im Film. Die Charaktere beschränken sich fast ausnahmslos aufs bedrückt gucken (die Guten) oder böse dreinblicken (die Anderen). Man merkt dem Film an, dass die Macher mehr aus dem Plot machen wollten. Verzweifelt klauen sie daher aus all den anderen Kriegsfilmen. Vor allem Vietnamfilmen. Also flugs mal eine Dorfüberfall-Szene eingebaut, mit viel Blut und Grausamkeit. Und die obligatorische Luftunterstützung, die wie immer sehr spät kommt.

Spannungsbögen geschickt zu Stricken scheint den Machern ausserdem fremd zu sein. Immer vorhersehbar und immer platt. Bruce Willis Darstellerqualitäten bleiben bei einer solch eindiminsional angelegten Figur gleich mit auf der Strecke.

Fazit: Aussergewöhnlicher und längst überfälliger Handlungsort, aber ansonsten: Schon zigmal (besser gemacht) gesehen.

(Kinostart 04.09.) heisst der neue Film der Macher von "Lola rennt" und "Good bye, Lenin".

Eine wirklich nette, abwechslungsreiche und witzig erzählte Geschichte über einen Protagonisten auf seiner Suche nach echter Liebe. Man begleitet "Helmut" in den 80er / 90er Jahren durch diverse Liebschaften, von seiner ersten Verliebtheit mit 18 bis zur "Erfüllung" mit 32 Jahren.

Etwas aufgesetzt fand ich die historischen Bezüge. Diese hatten mit der eigentlichen Handlung eigentlich nichts zu tun. Hier schienen die Macher etwas zu sehr auf einen gewissen Wiederekennungsfaktor des Zielpublikums zu setzen. Im Gegenzug vergraulen sie damit jüngeres Publikum.

Dabei hat die story selbst genug zu bieten, um die Kinobesucher zu unterhalten. Und das nicht ohne einen gewissen Tiefgang, geht es nebenher doch auch um Moral und deren Vergänglichkeit.

Ansehen ist sicher nicht verkehrt.

(im original: "a man apart") so heisst der neueste Film mit b-movie Star <a href=us.imdb.com">Vin Diesel. Wenn ein Film mit Herrn Diesel betankt wird, dann weiss man: Anspruch runter und Fastfood-Kino an.

Hier allerdings entwickelt Vin Diesel im ein oder anderen Moment ungeahnte Charakterdarsteller-Qualitäten. Besonders beeindruckend ist die Szene, wo er als cop "Sean Vetter" sich vor Trauer um seine Frau betrinkt. Fast auf ex zieht er sich ein ganzes Fläschchen Feigling rein und zieht anschliessend sogar an einer Zigarette.

Dieser cop ist ein Wrack, das wird jedem Zuschauer in diesem Moment klar. Und mitreissend wie Diesels Charisma nunmahl ist, zieht er seine Mitdarsteller und den ganzen Film mit in den Abgrund.

Alles in allem kein bemerkenswerter Film, denke ich.

so heisst ein Film, der zwar schon lange fertig ist, aber wegen tagesaktuellen Geschehnissen (sniper in washington state) lange verschoben wurde.

Ist, find ich, ein besonderer Streifen. Weil, der Film ist (ganz im Gegensatz zur Überlängetendenz zZt.) in 80 Minuten durch. Ausserdem spielt das Ganze da fast ausschliesslich in seiner Telefonzelle, und das nicht nur ohne langweilig zu sein, sondern im Gegenteil.

Zum wirklich "recommanded movie" wird ein Film aber erst dann, wenn er solche Kritiken erhält.

Scheiß auf Filmkritiken!