Bad Boys 2

(Kinostart 09.10.) ist ein gelungener Nachfolger der Buddykomödie mit Will Smith und Martin Lawrence. Wer den ersten Teil mochte, wird hier mit Sicherheit nicht enttäuscht.

Die Actionszenen sind zum ersten Teil bombastisch gesteigert. Man sieht dem Film seine Kosten (>120Millionen$) an. Fast pausenlos fliegen die Kugeln, Menschen, Autos und Häuser durch die Gegend. Das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller, welches schon im ersten Teil gefallen konnte, funktioniert auch hier. Den Witz im sequel fand ich eine Spur schwächer. Aber vielleicht auch nur deshalb, weil die Sprüche vom ersten Teil schon so grandios überzogen waren, dass sie nicht wirklich zu toppen sind. In einem 2.Teil erwartet man ja immer eine Steigerung.

Im Film gibt es aber auch die ein oder andere Szene, bei der ich befürchte, dass sie den deutschen Humor vielleicht etwas überstrapazieren. Ich fand zumindest eine Szene in einem solchen Kassenschlager recht geschmacklos. In einem echten Splatterfilm wär es allerdings schon okay gewesen, wenn ein Mehrfachleichenwagen seine Ladung verliert und diese auf Motorhauben knallt oder brutal überrollt wird.

Insgesamt wird dem Publikum in über 2h20min Kurzweil geboten. Vorrausgesetzt, man kann den spontanen Schmerz bei groben (und gröbsten) Schnitzern in der Story abstellen. Aber diese Art Film ist ja auch nicht wegen der Story gemacht.

Ich selbst würde für Bad Boys 2 nicht gezielt ins Kino gehen. Mir fehlt da etwas die Originalität. Es ist eine fette, oft komische, aber trotzdem normale Actionkomödie

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Motown

(Kinostart 27.11). Weil ich heute faul bin, hab ich den Kurzinhalt von hier abgeschrieben. * Duke kehrt nach einem längeren USA-Aufenthalt nach Hause zurück. Sein erster Weg führt ihn in die alte Stammkneipe seiner Clique – das Motown. Mit Leidenschaft wird dort den bewährten Hobbies gefrönt: Abhängen, Sprüche klopfen, Frauen angraben und auf Weihnachten warten, das kurz vor der Tür steht. Vince, Pat, Olli, die alten Freunde, sind alle da, irgendetwas scheint sich jedoch verändert zu haben. Ria und Diaz haben endgültig die Nase voll davon, ihre Freunde mit Stammkneipe und Karriere teilen zu müssen. Von heute auf morgen beginnt sich das Pärchenkarussell zu drehen, und die lange gewachsene, ja ‚edle’ Männerfreundschaft hat ihre schwerste Bewährungsprobe zu überstehen. * Und jetzt ich: Nachdem man den ersten Schreck über die Besetzung der Figur "Olli" verdaut hat, wird einem schnell klar, dass dieser Film das Kino-Erstlingswerk eines amitionierten Filmemachers (Stephan Barth) ist. Es wird mit diversen typischen low-budget Effekten gearbeitet: Wackelkamera, unscharfe Bilder und grober Film.

Die Figuren sind sehr einfach gezeichnet, es macht dennoch oft Spass, diesen Typen beim interagieren zuzusehen, es wird kaum ein Klichee ausgelassen. Eigentlich ist auch die Geschichte rund angelegt. Sie beginnt, wo sie aufhört, und sie läuft dramaturgisch nett immer unweigerlicher auf ein grosses Finale zu.

Umgesetzt ist die Geschichte aber eher schleppend. Immer wieder die gleichen langweiligen Einstellungen, immer wieder ähnliche und langatmige Szenen. Der flow fehlt und da helfen auch die mit schönem Geräusch untermalten Schnitte wenig. Das Finale (Weihnachten im "Motown") ist die Ausnahme, hier gelingt eine durchaus witzige und gute Unterhaltung. Der Weg dahin aber wirkt uninspiriert und lebt fast nur von den coolen Sprüchen der vier Jungs (wobei die Zwischenrufe des Publikums auch nicht viel weniger lustig waren).

Das komplette casting scheint darüber hinaus mit einem Kinofilm etwas überfordert, fast jeder der Schauspieler hat bisher nur TV(-Serien)-Erfahrung. Und irgendwie scheint das auf den ganzen Film abzufärben.

Wenn der Film irgendwann im tv läuft, dann ist er sicher unterhaltsamer als die Werbung. Ins Kino jedoch muss man dafür nicht gehen, finde ich.

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The Poet

(Kinostart 25.09.) ist eine östereichischbritischdeutsche Koproduktion. Vordergründig ist es ein thriller um einen Profikiller, danach wird es zu einer Art Romanze und im ganzen ist es ein fast episches Drama.

Der kühle und perfektionistische Profikiller Andrei verliebt sich ausgerechnet in die Frau, deren Bruder er kurz vorher "nebenbei" erschoss, weil der Zeuge eines Auftragsmordes wurde.

Ein nicht leichter Film. Man meint fast, die Macher wollten eigentlich einen Kunstfilm machen. Also einen, der in diesen klitzekleinen Programmkinos läuft. Einer, den sich diese Schwarze-Rollkragen-Kunst-Studenten ansehen. Die Macher wollten aber auch einen Film machen, den sich das "normale" Kinopublikum in grossen Kinos ansieht. Eine harte Aufgabe, die leider nicht wirklich gelingen kann.

Aus dem Thriller am Anfang entwickelt sich sehr rasch ein Drama, voll von stimmungsvollen Bildern, stimmungsintensivierender Hintergrundmusik und tiefen Gefühlen (hervorragend gespielt und mitreissend, wenn man sich darauf einlässt). Im gesamten Film trifft man ständig auf Metaphern und Symbolik. Es dreht sich um Leben, Tod, Einsamkeit, Begierde und Liebe auf einer sehr philosophischen Ebene.

Die Dialoge sind fast zwangsläufig weniger (besser: garnicht) spontan und lebensnah wie in anderen Kinofilmen. Sie wirken eher wie in einem Theaterstück eines klassischen Dramas: Gestellt. Zu gestellt und manchmal nur noch haarsträubend für das Kinopublikum (mich eingeschlossen). Absolut sehenswert aber ist die Intensität, mit welcher die Darsteller diese Dialoge vorbringen. So schreit der Killer während eines Streits über seine Soldatenvergangenheit seine Geliebten (die völlig ahnunglos ist, wer er tatsächlich ist) derart erregt an, das ihm der Speichel aus dem Mund fliegt und an seinem Kinn herunterläuft.

Der Film ist schwierig. Er ist anstrengend. Aber er fängt einen mit einer dichten Atmoshäre und tiefgründigem Sinn.

Er ist definitiv nichts für Leute, die die schnelle und leichtverdauliche Unterhaltung suchen. Die verlassen den Saal spätestens zur Mitte des Films. Er ist eigentlich auch nichts für das typische sneak-preview Publikum. Einige, die im Saal blieben, applaudierten aber am Ende sogar. Eine Reaktion, die ich da vorher noch nicht erlebt habe.

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Identität

(Kinostart 18.09.) ist der neue Film mit John Cusack.

Ein klassischer Horrorpsychothriller. Der grobe plot kommt einem also zwangsläufig bekannt vor: Zufällig zusammentreffende Leute finden sich in einer dunklen Gewitternacht in einer einsam gelegenen Motelanlage wieder. Die Strassen sind überflutet, die Telefonleitung tot. Also mal wieder kein Entkommen vor dem unsichtbar bleibenden Killer, der einem nach dem anderen buchstäblich "an den Kragen" geht. So weit, so "normal". Je näher es aber zum Ende geht, erkennt man, dass der Plot doch originell und einzigartig ist.

Der Film ist auch handwerklich klassisch gedreht. Die Spannung wird dabei recht gut aufgebaut, durch kurze Luftholpausen unterbrochen, um dann mit Schockeffekten zu überraschen.

Die Darsteller können fast durchweg überzeugen, vor allem Cusack zeigt seine überdurchschnittlichen Qualitäten.

Für Freunde dieses Genres kann ich den Film empfehlen, mir hat er jedenfalls viel, ähem, Spass gemacht.

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Hollywood Cops

(Filmstart 11.09) ist der neue Film mit Harrison Ford und Josh Hartnett in den Hauptrollen.

Der Titel lässt schonmal nichts wirklich Gutes erahnen. Der Kinotrailer verspricht einen einfachen Actionfilm. Das Filmplakat asoziiert einen typischen "ein alter und abgeklärter Cop bringt einem smarten Jungbullen das Ballern bei"-Streifen. Der Film ist eine Komödie, etwas in der Art wie "Beverly Hills Cop".

Also gut, Popcornkino ist angesagt. Und beten, dass es nicht allzu schlimm wird. Die Gebete werden erhört. Der Film erfüllt bei weitem nicht die Erwartungen des action-hungrigen und -verwöhnten Publikums. Dafür aber gelingt es dem glänzend aufgelegten Harrison Ford, seiner Figur genau jenen abgewrackten touch zu geben, die man von einer solchen Figur ín der Realität erwarten würde. Ich hab mir Ford kurzzeitig sogar als Hauptdarsteller einer Verfilmung von diesem Buch vorstellen können.

Die Figuren können im Laufe der story immer wieder überraschen und entwickeln sich weiter. Das gesamte Szenario ist nicht so platt gezeichnet wie bei all den anderen Amibullenfilmen. Am Ende des Films weiss man garnicht recht, welches der Ziele (Schurken erlegen, Hausverkauf, berufliche Veränderung) man denn nun am ehesten verfolgt hat. Hollywoods Glanz und Glamour wird oft durch den Kakao gezogen.

Ein nicht schlechter Film, denke ich. Kein muss im Kino, aber durchaus nette Unterhaltung.

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