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Freitag, 3. September 2004
Putins Informationspolitik auch nicht besser als unter Breschnew dj_kassette, Fr., 03.09.2004, 21:56h
Am Anfang des Dramas in der Schule in Beslan wurde von offiziellen Stellen von ca. 300, vlcht auch 380 Geiseln gesprochen. Erst durch massive Proteste von Zeugen (mithilfe von in die internationale Kameras gehaltene Plakate) wurde bekannt: Mehr als Tausend werden gefangen gehalten. Und der "spontane, ungeplante Sturm"? Angesichts des schrecklichen Resultates will man fast an die offizielle Version glauben. In den sich überschlagenden Meldungen kam heute im Radio ein "vor Ort Reporter" zur Sprache, der sagte: Der Einsatz wirkte sehr koordiniert, die Spezialeinheiten schienen genau zu wissen, was sie tun sollten. Im TV wurden Zeugen zitiert, nach denen bewaffnete Einheiten von den Fahrzeugen sprangen, als verabredungsgemäss Tote vom Schulhof geholt werden sollten. "Man musste eingreifen, als sie auf Geiseln schossen". Genau das war auch die offizielle Sprachregelung zum Einsatz damals im Musical. Eigentlich ist es müssig, darüber nachzudenken, wer zuerst geschossen hat. Die Kinder befanden sich nach Tagen ohne Nahrung auch ohne Schuss in Lebensgefahr. Vlcht musste man stürmen, und vlcht hätte die Alternative auch geheissen: Alle wären gestorben. Sieht man die kompromisslose Grausamkeit der Entführer, kann man das annehmen. Nur wissen tut man das nicht. Ernsthaft verhandelt hat Putin noch nie mit solchen Terroristen. Das Ergebnis des Einsatzes kann man positiv sehen, es wurden einigen Geiseln das Leben gerettet. Wieviele Menschen aber mussten diese Demonstration sowohl terroristischer als auch staatlicher Entschlossenheit mit dem Leben bezahlen? Dutzende, mehr als hundert, bis zu zweihundert? Die Wahrheit ist auch dabei eigentlich offensichtlich: Ca. 1300 Geiseln minus ca. 600 Verletzte plus vlcht 20 (wieviele unverletzte Geiseln sah man im TV?). Und auch jetzt noch geht die Verschleierung der Tatsachen durch die offiziellen Stellen weiter: Alle 26 Verbrecher seien tot oder verhaftet. Zeugen sprechen hingegen von ca. 40 Tätern. Unliebsame Wahrheiten zu unterdrücken, diese Taktik scheint den Mächtigen in Russland nach wie vor sehr sympathisch. In einem offenen Land, dessen scheinen sie sich nicht bewusst, ist die Wahrheit jedoch ein zäher Gegner. In den Zeiten der udssr hat es vlcht gereicht, den einen oder anderen unliebsamen Journalisten zu ermorden. Heute, mit der internationalen Presse im Land, wirken solche Meldungen anachronistisch. Zynischer Dreck, den ich hier zusammenschreib, konfrontiert mit diesem unsäglichen Leid. Zynischer Dreck auch in den Stellungnahmen der Verantwortlichen, der mir um die Ohren fliegt. Was macht Menschen so grausam, dass sowas wie in der Schule in Beslan passieren kann? Was kann man machen, damit die nicht so werden?
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by raketenkind (18.02.14, 22:01)
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by kassette (07.10.11, 20:08)
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by kassette (29.09.11, 20:16)
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