(Kinostart: 22.04.) ist ein Gerichtsthriller, wie man ihn schon länger nicht mehr gesehen hat. Es geht um einen Prozess einer Witwe gegen die amerikanische Waffenindustrie. Dieser gibt sie eine Mitschuld am Tod ihres Mannes, der bei einem Amoklauf erschossen wurde. Wie bei Prozessen um Kapitalverbrechen in den usa üblich, soll eine Geschworenen-Jury über Schuld und Unschuld entscheiden. Die Waffenindustrie setzt einen Profi in Geschworenen-Beeinflussung ein. Dieser hat seine Rechnung allerdings ohne Nicolas und Marlee gemacht; Nicolas schleicht sich in die Jury ein und gibt unterschwellig deren Richtung an. Seine Freundin Marlee kümmert sich derweil um die Erpressung der Prozessparteien.

Gerichtsthriller im Kino sind selten. Dabei liefern sie schon vom Grundplot Spannung. Fürs Fernsehen kann man leicht ein Verfahren auf Serienlänge schrumpfen, damit die Spannung auch sehenswert wird. Bei der Länge eines Kinofilms bedarf es ausreichend weiterer Komponenten, um den Zuschauer zu fesseln. "Das Urteil" besitzt diese Komponenten.

Das Drehbuch liefert von Beginn an Geheimnisse, die nur allmählich gelüftet werden. Regie und Kamera setzen die Handlung optimal in Szene. Und, eigentlich das Beste in "Das Urteil": Die Schauspieler zeigen fast perfekte performance. Mit Gene Hackman (als fieser Manipulator der Waffentypen) und Dustin Hoffman (als idealistischer Anwalt der Gegenseite) treffen erstmals diese beiden Urgesteine des amerikanischen Kinos auf einander. Und die Rolle des subversiven Elements kann man kaum besser besetzen als mit John Cusack.

Spannend bis zum leider etwas konstruiertem Schluss; Ein sehenswerter Film.