Heiß wurde gestern im WDR debattiert - was einerseits an den Temperaturen lag, anderseits auch daran, dass die Politiker sich in die Pflicht genommen fühlten, was für oder gegen PISA zu sagen. Wie bemerkte der Vertreter der Schüler doch so schön zu Rüttgers: "PISA hat gezeigt, dass Deutschland zu den schlechtesten Ländern gehört - ob einzelne Bundesländer da vom schlechtesten Teil noch der Beste sind, ist nicht von Belang." Sinngemäß zitiert. Denn natürlich ist in Bayern ja alles besser und alles schöner - der Leistungsdruck und das Einzelkämpfertum kamen dabei jedoch auch zur Sprache. Es drehte sich um Zahlen, Zahlen, Zahlen und auffallend war, dass Worthülsen ausgetauscht wurden, kaum Argumente. Der private Kindergarten, der Englisch schon für Vierjährige anbietet und eine Art Vorschule hat, wird ja so schön als Beispiel für das herausgestellt, was in unserer Gesellschaft fehlt: Lebenslanges Lernen fängt halt schon dann an, wenn die Kindheit noch im vollen Gange ist. Ganztagsschulen sind in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert - denn sie geraten schnell nur zu bequemen Verwahrungsanstalten, in die unwillige Eltern ihre Kinder abschieben, weils halt bequemer ist. Ob es richtig ist, die Verantwortung von den Eltern teilweise auf den Staat zu übergeben sei dahingestellt, die Aussicht ist für mich jedenfalls nicht erfreulich. Aber Bildung ist natürlich kein Wahlkampfthema, oh nein. Heiße Luft also, wohin man sieht...