Wow, was für ein Film! Eine Tragödie, wie sie tragischer kaum sein kann. Eine Art musical, das nicht besser den Wert der Musik darstellen kann. Nichts für Zartbesaitete, folgerichtig also auch eigentlich nichts für die Hauptdarstellerin, die isländische Sängerin Björk.

Ich kenne und mag Björk schon seit ihrer Zeit bei den sugarcubes wegen ihres unter die Haut gehenden Gesangs. Nur wer zu wirklich tiefen Gefühlen fähig ist kann so singen. Wer sie noch nicht kennt, dem sei ihr Album "Homogenic" und darauf vielleicht besonders der song "Joga" empfohlen.

Egal, hier geht es um den Film. Und dieser liess die Hauptdarstellerin nach Gerüchten während des Drehs vom set für Tage weglaufen. Das Team suchte sie und es gelang Lars von Trier (der Regisseur) erst nach gutem zureden, sie dazu zu bewegen, den Film zuende zu bringen. Gesichert ist jedenfalls ihr statement nach dem Film, wann sie denn nun nach ihrem erfolgreichen debut den nächsten Film drehen will: "Nie wieder!".

Das sagte sie nicht, weil der Film schlecht ist, nein, im Gegenteil. Der Film ist möglicher Weise zu heftig, zu intensiv. Ich mag Filme von Lars von Trier eigentlich garnicht . Seine teilweise offensichtliche Versuche, als künstlerisch wertvoller Regisseur erscheinen zu wollen enden nicht selten in Filmen, die keiner sehen will. Auch in "dancer in the dark" erschrickt man vielleicht zunächst über die Machart. Subjektive Kameraführung, scheinbar improvisierte Dialoge. Beisst man sich aber durch und man lässt sich von der Geschichte berühren, dann eröffnet sich einem ein Juwel unter den europäischen Filmen der letzten Jahre.