scheinen scheu zu sein. Fast nie sieht man sie, aber genau im richtigen Moment sind sie zur Stelle.

Heute hab ich ein defektes und überaltetes tapedeck auf die bis dahin menschenleere Strasse stellen wollen. Ich gehe die Einfahrt hinunter und ein funzeliges Licht von rechts fällt auf die dunkle Strasse. Das Quietschen eines stark gebrauchten Fahrrads durchbricht die Stille. Ich betrete den Bürgersteig und da ist er schon, der Adler. Klein, scheu und auf einem Damenrad mit Körbchen. Ich will ihm zuerst das Tapedeck direkt in die Hände drücken, aber er tut unbeteiligt und wie zufällig dort. Also gut, die Spielregeln sind einzuhalten. Tapedeck auf den Boden stellen, so tun, als hätte man ihn nicht bemerkt und wieder wegschlendern. Als er sicher war, das man nicht schaut, griff er sich das Teil sofort. Er wartete noch eine Weile auf weitere Beute. Ich war versucht, ihm zu sagen, hey, nej, das wars, aber das hätte er wohl ignoriert.

Ich bin froh, das es sie gibt, die Sperrmüll Adler. Weil persönlich: Mein Tapedeck wird durch sie weiterleben, wenn auch wahrscheinlich nur teilweise. Und allgemein politisch: Unser Wohlstandsmüll, unter massiver Ausnutzung natürlicher Ressourcen hergestellt, wird durch sie komplett ausgenutzt oder recycled. Nur wild entsorgen sollten sie die unverdaulichen Reste ihrer Beute nicht unbedingt im nächsten Busch.