Donnerstag, 18. September 2003

The Poet

(Kinostart 25.09.) ist eine östereichischbritischdeutsche Koproduktion. Vordergründig ist es ein thriller um einen Profikiller, danach wird es zu einer Art Romanze und im ganzen ist es ein fast episches Drama.

Der kühle und perfektionistische Profikiller Andrei verliebt sich ausgerechnet in die Frau, deren Bruder er kurz vorher "nebenbei" erschoss, weil der Zeuge eines Auftragsmordes wurde.

Ein nicht leichter Film. Man meint fast, die Macher wollten eigentlich einen Kunstfilm machen. Also einen, der in diesen klitzekleinen Programmkinos läuft. Einer, den sich diese Schwarze-Rollkragen-Kunst-Studenten ansehen. Die Macher wollten aber auch einen Film machen, den sich das "normale" Kinopublikum in grossen Kinos ansieht. Eine harte Aufgabe, die leider nicht wirklich gelingen kann.

Aus dem Thriller am Anfang entwickelt sich sehr rasch ein Drama, voll von stimmungsvollen Bildern, stimmungsintensivierender Hintergrundmusik und tiefen Gefühlen (hervorragend gespielt und mitreissend, wenn man sich darauf einlässt). Im gesamten Film trifft man ständig auf Metaphern und Symbolik. Es dreht sich um Leben, Tod, Einsamkeit, Begierde und Liebe auf einer sehr philosophischen Ebene.

Die Dialoge sind fast zwangsläufig weniger (besser: garnicht) spontan und lebensnah wie in anderen Kinofilmen. Sie wirken eher wie in einem Theaterstück eines klassischen Dramas: Gestellt. Zu gestellt und manchmal nur noch haarsträubend für das Kinopublikum (mich eingeschlossen). Absolut sehenswert aber ist die Intensität, mit welcher die Darsteller diese Dialoge vorbringen. So schreit der Killer während eines Streits über seine Soldatenvergangenheit seine Geliebten (die völlig ahnunglos ist, wer er tatsächlich ist) derart erregt an, das ihm der Speichel aus dem Mund fliegt und an seinem Kinn herunterläuft.

Der Film ist schwierig. Er ist anstrengend. Aber er fängt einen mit einer dichten Atmoshäre und tiefgründigem Sinn.

Er ist definitiv nichts für Leute, die die schnelle und leichtverdauliche Unterhaltung suchen. Die verlassen den Saal spätestens zur Mitte des Films. Er ist eigentlich auch nichts für das typische sneak-preview Publikum. Einige, die im Saal blieben, applaudierten aber am Ende sogar. Eine Reaktion, die ich da vorher noch nicht erlebt habe.

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Die Moderatoren der Überaschungspremiere in Duisburg

sind an Schnoddrigkeit eigentlich kaum zu überbieten. Besonders Burn (links im Bild. Rechts der heisst Jenz) ist beim Behandeln der "Kandidaten" normalerweise ebenso wenig zimperlich wie der Raab. Heute allerdings hat er früh genug gemerkt, wann es moralisch unverantwortlich wird. Der Großteil des Publikums hats wohl nicht gecheckt, aber eine Behinderte vorzuführen, dass war den Moderatoren dann doch zu scheisse. Danke dafür an Björn und Jens!

Genau so wenig gecheckt hat ein Grosssteil des Publikums den anschliessenden Film. Die Kritik kommt morgen. Nur soviel bis jetzt: Es spielte Frau Laura Harring mit, eine bezaubernde Schauspielerin, die ich zuletzt in David Lynchs "Mulholland Drive" gesehen hab. Ein Film, bei dem damals übrigens auch recht viele Zuschauer das Kino verliessen. Ein gutes Zeichen für einen besonderen Film, denke ich.

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