"Renate", hatse sich gemeldet. Ob ich denn schomma in Frankreich war. Weil, die Mutter is getz im Krankenhaus, und "ich sach ma: Et geht zuende". Watt, wie getz? Ich mein, okay, sicher war ich früher ma in Frankreich, aber wie oder watt?

Ja, et is so, sacht Renate, die getz wohl ers merkt, wie komisch sich datt für mich anhören musste. "Die Frau, die is getz 92, und die is im Krankenhaus. Und gestern hattse gesacht, ihr Sohn, der soll getz seit einem Jahr wieder in Deutschland sein. Und den würdse doch gerne nomma sehen, vorher." Und, ach ja, der heisst ausgerechnet genau so wie ich. Da hat die Renate also ma im Telefonbuch und, schwupps, mich anne Strippe. Nee, der bin ich nich, sach ich und merktse auch selber dann.

Weil Renate kennt den Sohn ja auch. Der Sohn, erzähltse, war da in Frankreich und hat dort ne Frau und dann Kind und dann wieder weg und Kind im Heim und er mit Renate wieder hin und ersma nich und dann nochma alleine und noch Geld geliehen vonne Renate, ach egal, und dann gefunden und getz halt angeblich wieder hier. War nie länger als, ich sach ma, 2 oder 3, nee 5 Jahre wennet hoch kommt, irnzwo. Der is mehr so für Zigeunerleben, sacht Renate. Und die Mutter, also ich bin ja getz auch 54, sachtse, und se alle gross gekricht, und als die alte Frau das getz sachte, datt kann ich nachfühlen, den Wunsch würd ich ihr gern noch bei helfen.

Jau, ich auch. Bin getz grad inne Telefonbücher am wälzen. Hier in Oberhausen oder Essen oder Mülheim irnzwo wahrscheinlich, meinte Renate. Ich kenn den, der kommt doch immer wieder hier inne Ecke. In Essen, sachte ich, parallel im Örtlichen im Internetz am blättern, da gibbet einen, mit Kerstin. Is der getz vlcht verheiratet? Neenee, datt is der nich. Sicher. Der is nich so für heiraten, ich kenn den.

Wenn Sie, liebeR LeserIn, jemanden kennen, der so heisst wie ich (also getz nich kassette sondern in Echt), und auf den diese Beschreibung passen könnte, dann sagense ma Bescheid.